Okt 3, 2024 Deutsch

Rede von seiner Heiligkeit Sri Ganapathy Sachchidananda Swamiji – Navaratri 1. Tag – 3. Oktober, 2024 – Hyderabad

Heute am ersten Tag von Navaratri haben wir dank der Mutter die Navavarana Puja durchgeführt. Diese Puja kann sehr ausführlich und auch sehr subtil ausgeführt werden. Swamijis Art ist in keinem Buch zu finden. Wenn ihr genau beobachtet, seht ihr jeden Tag Veränderungen in der Durchführung. Solange Durga Parameshvari Mata mir die Kraft gibt, wird euer Swamiji diese Navavarana Puja durchführen. Diese Puja ist nicht einfach. Angefangen bei dem Ort, den geeigneten Leuten, den Materialien, die für die Puja gebraucht werden, bis hin zur Sinneskontrolle, all das sind Voraussetzungen, um die Mutter Gottes, die Inkarnation der fünf Elemente, zu verehren.

Sri Vidya Upasana, Verehrung der Muttergottes, geht zurück ins Treta- und Krita Zeitalter, dem Zeitalter von Rama und Krishna. Aber damals war es eine wilde Verehrung. Adi Shankaracharya, der Shankara selbst ist, nutzte die Magie seiner Worte, um die wilde Form der Mutter Gottes in eine sanfte Form umzuwandeln. Er bat den Pandya König, die Nacht im Minakshi Tempel in Madurai verbringen zu dürfen, aber der König lehnte ab. Die Muttergottes sei in einer wilden Form hier und in der Nacht würde sie alle Wesen verschlingen. Seitdem sie den Dämonen Bhanda getötet hatte, war ihre Wut noch nicht abgekühlt.

Der machtvolle Bhanda ist eine Form von Manmatha (Gott der Liebeslust) und ist Parvati Devis geliebter Sohn. Als Manmatha Shiva dazu verführen wollte, Parvati zu heiraten und einen Pfeil auf Shiva abschoss, verwandelte Shivas Blick ihn in Asche. Aus dieser Asche entstand die Form Bhandas. Er ist machtvoller als Mahishasura (äußerst machtvoller Dämon). Sein Niedergang war auch seltsam. Und obwohl die Muttergottes danach drei Formen angenommen hatte, Madurai Minakshi, Devi in Jambukeshvara und als Kanchi Kamakshi, war ihre Wut nicht verflogen. Da Sie dem Pandya König einen Segen gab, blieb sie in ihrer wilden furchterregenden Form in Madurai. Sie tötet alle dämonischen Tendenzen. Es gibt viele Dämonen, die in der Verkleidung von Menschen herumlaufen.

Sri Shankaracharya wollte ihre furchterregende Form durch den Gebrauch von Mantras und Keimsilben (Bijaksharas) in eine sanfte Form verwandeln. Da Könige Asketen nicht widersprechen können, stimmte der Pandya König schließlich zu, daß Shankaracharya die Nacht im Tempel verbringen durfte. Der König hatte eine schlaflose unruhige Nacht, weil er das Schlimmste befürchtete.

Als der junge Asket diese Nacht im Tempel war, sah er Devi und rief ” Mutter Mutter!” Devi sah ihn und wollte wissen, warum er gekommen sei, obwohl er wisse, daß sie in der Nacht Dämonen verschlinge . Und Shankara antwortete: “Verschlinge mich stattdessen.” So hat Shankara in der Form des jungen Asketen geschickt alle Fragen der Muttergottes beantwortet. Als alle Vedanta Geheimnisse in der Unterhaltung erschöpft waren, wollte Shankara das Zusammensein verlängern und lud die Muttergottes zu einem Spiel ein. ” Auch wenn ich verliere, möchte ich mit dir spielen. Ich möchte Dich gewinnen sehen und “Jaikara” rufen. Ich freue mich so, wenn die Muttergottes gewinnt und gleichzeitig kann ich sehen, wie ich verliere, so daß ich nie wieder verliere.”

Er bat die Mutter um Erlaubnis, ein Rangoli (geometrisches Muster auf dem Boden) mit Reismehl, gelbem und rotem Pulver auf dem Boden zu kreieren. “Du musst in diesem Rangoli sitzen, weil hier kein Sitz für dich ist. ” Da die Mutter nach ihrem Thron Ausschau hielt, schuf Shankaracharya auf dem Boden ein geometrische Figur des Sri Chakras. Basierend auf den Navaranas wurden Würfel geworfen, die jeweils die Zahlen anzeigten, die sie gewinnen ließen. Jedesmal rief er “Mutter Mutter“, und während das andauerte, schmolz sie langsam dahin. Sie bat ihn, sie nicht mit diesem Namen anzusprechen. Unter dem Vorwand, die Unterhaltung zu verlängern diskutierten sie die Sankhya Philosophie (Philosophie von Prakriti und Purusha, Materie und Bewußtsein). Ihr habt alle viel Glück, sie als Teil der Bhagavad Gita zu lernen, sie liegt der Muttergottes am Herzen. Am Ende, als der Morgen dämmerte, wurde die Mutter ärgerlich, weil sie keine Dämonen verschlungen hatte und auch nicht dieses ihrer Kinder verschlingen konnte.

Der Pandya König war beunruhigt als er zum Tempel ging, weil er dachte, der junge Asket sei verschlungen worden. Dann hörte er ihrer Unterhaltung zu. Die Mutter saß in der geometrischen Figur des Sri Chakras und hatte ihren Sari nach allen Seiten ausgebreitet, der an allen vier Ecken mit dem Yantra (geometrische Figur) verknüpft war. Sie war festgebunden und konnte nicht gehen. Der König war so verdutzt, als er sah, welches Spiel der junge Asket mit seiner Tochter Minakshi spielte. Da die göttliche Mutter sich nicht befreien konnte, sagte Shankaracharya: “Du sitzt im Goraksha! Nur wenn Du alle Aksharas (Buchstaben) in eine sanfte Form verwandelst, wird es möglich sein, deinen Sari von den vier Ecken des Yantras zu lösen.”

Diese Aksharas können hier nicht erwähnt werden. Sie sind höchst geheim. Sie sind alle mit 1-3 Nummern verbunden und repräsentieren die gesamte Welt. Das Sri Chakra ist eine überaus heilige Repräsentation und darf nie als ein Spielzeug oder Graphik verstanden werden.

Sri Adi Shankaracharya ist ein spiritueller Herrscher und deshalb der erste Guru. Alle anderen kamen nach ihm.
“Oh Kamakshi Devi, oh Gauri Amma! Der Weg zur Befreiung ist nicht einfach zu gehen, er ist sehr schwierig und eng.”

Wenn ihr Schlange steht, könnt ihr eine Fahrkarte für den Bus oder eine Eintrittskarte für das Kino bekommen. Aber wie kann man so einfach Befreiung bekommen? Um Befreiung zu erreichen, müsst ihr den engen matschigen Weg gehen und euch an dem Stock, genannt Vertrauen in die Mutter, festhalten. Der Stock repräsentiert ihren kühlen göttlichen Blick, der uns davon abhält in diesem Matsch des weltlichen Lebens auszurutschen. Nur dank ihres göttlichen Blickes werden wir von Arroganz und Ego und allen anderen Gründen befreit, die dazu führen, daß wir wieder und wieder geboren werden. Das göttliche Mitgefühl der Mutter und Gurus Gnade sind unabdingbar, um von den Auswirkungen unserer vergangenen Taten, die sich in diesem Leben auswirken, befreit zu werden. Die Mutter und Guru sind Ein und dasselbe. Sri Mata lehrt uns das. Es ist ebenso schwierig, die Mutter zu erhaschen, wie eine Geldtasche zu ergreifen, die wir im Spiegel sehen. In der Form des Sadgurus zieht die göttliche Mutter den Devotee mit den Früchten seiner Taten näher. Im Laufe der Verehrung der Mutter verliert der Devotee die Anhaftung an und das Verlangen nach den Früchten des Handelns- Das ist die Magie des Spiels der Mutter!

Das kleine Kind Rama hat einmal verweigert zu essen, weil die Mutter Kaushalya ihm nicht den Mond gebracht hatte. Die Mutter versuchte Rama zu überreden, indem sie ihm von der astrologischen Wissenschaft erzählte und daß der Mond im Himmel sei und es unmöglich sei, ihn auf die Erde zu bringen. Kaushalya ist so wissend! Deshalb weinte sie nicht als Rama ins Exil ging. Als Rama immer noch nach dem Mond weinte, holte Kaushalya einen Spiegel und zeigte ihm das Spiegelbild des Mondes. Schließlich erkannte Rama die Sinnlosigkeit seiner Bitte den Mond zu holen und bat nun darum gefüttert zu werden. Auf dieselbe Art belehrt der Guru die Schüler. Der Guru gibt euch Loslösung und Wissen, so daß ihr schließlich das Göttliche erreicht.

Eine Mutter trug an einem heißen Tag ihr schweres Kind auf dem Arm, und als sie keine Kraft mehr hatte, entschied sie ein Spiel zu spielen. Der Junge sollte seinen eigenen Schatten fangen. Ohne an die Hitze und die heisse Straße unter seinen Füßen zu denken, rannte der Junge nach vorne, um seinen Schatten einzuholen. Ein Heiliger, der in einiger Entfernung saß, entschied, dem Jungen eine Lektion zu erteilen. Er rief den Jungen: “Komm mein Junge, ich gebe dir ein Mantra, mit dem du deinen Schatten einfangen kannst.” Der Junge war begierig zu lernen und setzte sich zu dem Heiligen. Um Mittag stand die Sonne so hoch, daß der Schatten wesentlich näher gekommen war. Und am Nachmittag war er genau über dem Kopf des Jungen. Der Junge war entzückt, daß sein Schatten in ihn eingedrungen war.

So wie der Heilige lässt uns die Mutter unsere wahre Natur erkennen. Wenn ihr wisst, wer ihr seid, macht ihr euch keine Sorgen mehr und habt keine Ängste mehr. Gleichzeitig und ohne es zu merken, kommt euer Ärger unter Kontrolle, und ihr findet Zufriedenheit.

Es ist gut, daß ihr alle für Devi Navaratri hier seid. So viele Jahren sind schon vergeudet. Es ist gut, daß ihr die göttliche Mutter hier verehrt.

Übersetzung ins Deutsche von Sridevi basierend auf der Übersetzung Archanas, die jeweils bei den Live-Übertragungen simultan im Kommentar ins Englische übersetzt.

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