Rede von seiner Heiligkeit Sri Ganapathy Sachchidananda Swamiji – Navaratri 5. Tag – 7. Oktober, 2024 – Hyderabad
Heute ist schon der fünfte Tag, und er ist schon vorüber. Wir haben noch den 6.-10. Tag vor uns. Der 10. Tag ist der Tag der Pracht und Festlichkeit. Hätten wir Navaratri in Mysore gefeiert, hätte jede Person hier 10000 Rupien für die Reise ausgegeben und zusätzlich für Pujas und andere Sevas. Da ihr diese Kosten nicht habt, könnt ihr mehr für die Sevas ausgeben.
Es geht wieder das Gerücht herum, daß Swamijis Gesundheit nicht gut ist. Ihr müsst immer denken, daß es Swamiji gut geht. Und nehmen wir mal an, es geht Ihm nicht gut, was könnt ihr tun? Ihr dürft nie sagen, daß es Swamiji nicht gut geht. Das ist bringt Unglück. Diese Worte sollten nicht ausgesprochen werden. Alles ist nur Mutters Wille. Beklagt euch nicht, daß es Swamiji nicht gut geht. Werdet ihr das Prasadam oder Swamijis Anblick deshalb versäumen? Nein, das tut ihr nicht. Es sind nur Lippenbekenntnisse eurerseits. Ich mag es nicht. Ihr verzichtet nicht darauf was ihr wollt, aber ihr sagt Swamiji ist nicht gesund. Das macht mich krank.
Im Devi Bhagavatan, im Srimad Bhagavatam und in den Puranas erzählen die Götter verschiedene Geschichten und geben euch dadurch vedantisches Wissen. Diese Dialoge zwischen Göttern oder Heiligen sind für euren Nutzen. Guru Gita zum Beispiel ist Shivas Einweihung an Parvati. Die Mutter braucht es nicht, es ist für euch. Braucht die Mutter Bhagavatam? Sie selbst ist Bhagavatam. Aber damit wir den Nutzen davon haben, fragt sie danach. Dharmaraja bat um Einweihung von Grandsire Bhishma. Er brauchte es nicht, es ist für euch. Maha Vishnu und Uddhava hatten ein Gespräch. Uddhava war schon erleuchtet, die Einweihung ist für euch. Krishnas Rasa Leela ist alles Vedanta und fand statt, um den Gopikas, die in einem früheren Leben Heilige waren, Befreiung zu gewähren. Sie wurden nur wegen Krishna Gopikas, um die göttliche Umarmung zu erfahren. Üble Geister behaupten, Krishna hätte 16000 Frauen gehabt. Ist das überhaupt möglich? Versucht es mit 4 Frauen und seht, ihr seid nicht in der Lage damit umzugehen. Diese Leute sagen, wenn Krishna 16000 Frauen hatte, warum kann ich nicht zwei haben? Sicher doch, versucht es, die Gopikas erreichten Befreiung, ihr werdet das Krankenhausbett erreichen.
Der Mangel an Hingabe führt zu Zerstörung. Der größte Fehler ist es, keine Hingabe zu haben. Auch wer Hingabe hat, leidet, aber sie verlieren nie ihre Hingabe und sie beschuldigen niemals Gott. Sie sind vielleicht 1-2 Tage mit Gott ärgerlich, aber sie verlassen Ihn nie. Das ist ihre Natur. Wenn ihr an Gott denkt, dann ist es dank eurer Natur, eurer Buße und Gurus Gnade. Ihr könnt euch verbessern. Schaut nicht andere an, um zu vergleichen und euch zu erniedrigen. Das ist wie die Geschichte, die ich vor ein paar Tagen über den Arzt erzählte, der Krebs heilte und schließlich selbst Krebs bekam. Die Mutter erscheint den Devotees in vielen Formen. Sie erscheint mit den Tugenden, an die die Devotees denken. Ihre wahre Form ist nicht sichtbar. Ihr denkt, die Form in der ihr sie seht, ist ewig, aber das ist ein Geheimnis. Das Geheimnis ist versteckt.
Wir verehren Jaganmata, Mutter Natur. Es gibt kein groß und klein auf diesem Gebiet, alle sind Mutters Devotee. Manche sind gesund, andere nicht. Manche haben etwas gelernt, andere nicht. Das ist in Ordnung. Wir reisen alle in demselben Boot. Ihr habt soviel Glück, daß ihr Zeuge seid von dieser Puja für die Mutter.
In Hyderabad sind tausende von Leuten. Aber die Mutter hat nur euch ausgesucht. Es ist so, als ob die guten Blumen, die ihr während der Puja benutzt, euch dieses Glück gebracht haben. Die Älteren sagen manchmal: du hast so gute Pujas gemacht, deshalb hast du einen guten Ehemann. Ihr verehrt mit der rechten Hand, deshalb bringt es Glück. Im Westen machen sie keinen Unterschied zwischen rechter und linker Hand. In der rechten Hand ist die Energie der Gottheiten. Im Körper ist vom Kopf zum Herzen Wissen. Vom Herzen zum Bauch ist Vishnus Himmel, ihr müsst essen, um Energie zu haben. Vom Bauch nach unten ist Naraka Loka, d.h. das Essen wird verdaut, damit ihr Energie bekommt. Vishnu kümmert sich darum, die Energie in den gesamten Körper zu verteilen. Er verteilt nach oben – Brahma Loka und nach unten – Naraka Loka.
Vishnu macht das sehr gut. Zuhause müsst ihr auch alles gut verteilen. Wenn die Dame des Hauses es nicht gut unterhält, wird es schwierig.
Als erstes lernt es, wie ein guter Mensch zu leben. Das ist wichtiger als akademische Bildung. Die linke Seite gehört zu Shiva und wird als die administrative Seite gesehen.
Wir haben 10 Finger, jeder ist mit einem Teil unseres Körpers verbunden. Unsere Schriften erklären, wie die verschiedenen Gottheiten mit unseren Körperteilen verbunden sind. Gott ist im ganzen Körper. Der Körper ist ein heiliger Ort. Der Körper ist Narayana Nagaram=die Stadt Narayanas (Vishnu). Die Nerven sind die Flüsse. In jedem Fluß fließt Nektar. Wenn die Strömung in einem Fluß nachläßt, verringert sich unsere Energie. Deshalb macht Swamiji Nadi Shuddhi, reinigen der Nadis, der subtilen Nervenbahnen. Es ist nicht einfach zu tun, aber Swamiji macht es trotzdem. Mutters Gnade gibt uns Gesundheit, Reichtum und das Wichtigste: Wissen. Möge sie uns die Kraft geben alles zu ertragen. In der Lehre von heute empfiehlt die Mutter, immer glücklich zu sein.
Oh Mutter Parvati, Du beschützt diejenigen die Dich verehren. Sie beschützt natürlich alle, aber wer sie verehrt, ist aus nächster Nähe beschützt, gerade so, als wäre die Person in Mutters Schoß. Sie gibt Intelligenz. Bei Ihr suchen die drei Welten Zuflucht. Oh Gefährtin Shivas mit drei Augen, laß Deinen kühlenden Blick auf mir ruhen. Die Mutter beschützt, nährt und verschmilzt uns schließlich wieder mit Ihr. Das ist die Wahrheit. Darüber gibt es keinen Zweifel. Manche verschmelzen sofort mit Ihr. Andere testet sie immer und immer wieder, um sie zu reinigen und läßt sie dann auch mit Ihr verschmelzen. Erst reinigt sie euch, und dann gibt sie Befreiung. Ihr könnt keine Befreiung erwarten, wenn ihr schlecht handelt. Sie wird euch bestrafen, ihr werdet leiden und dann sieht sie weiter. Das Göttliche ist als Atman in allen Wesen. Ohne das Göttliche kann sich nicht einmal ein Grashalm bewegen. Alles, was der Mensch tut, ist nur dank der Energie von Parashakti möglich. Der Mensch erkennt das nicht, weil er verblendet ist. Verblendung ist das Ergebnis von mangelndem Unterscheidungsvermögen. Wenn ihr Unterscheidungsvermögen habt, seht ihr die Wahrheit. Dann wißt ihr was wirklich ist und was unwirklich ist. Das ist nur für einen reinen Geist möglich. Ein unbeständiger Geist kann das nicht erfassen. Die reine Person, die sattvisch ist und Vertrauen in Gott hat, weiß, daß Gott handelt. Diese Person nimmt alles Leiden als eine Strafe für ihre Fehler an und akzeptiert es frohen Herzens. Sie arbeitet weiterhin, wohlwissend, daß es göttlicher Wille ist. Solch eine Person wird nie innerlich leiden. Sie wird stattdessen denken: all das passiert wegen meiner eigenen Taten in der Vergangenheit, und sie wird freudig akzeptieren, was kommt. Ein unreiner Intellekt wird Gott beschuldigen und Gott vergessen. Er wird sich als der Besitzer und der Handelnde empfinden. Das bringt unendliches Leiden mit sich. Eine Geschichte im Bhagavatam illustriert das.
Ein Yogi lebte gemäß den Regeln. Er ging aus und kam zu bestimmten Zeit zu seiner Einsiedelei zurück. Unser Ashram ist groß und hat alle Annehmlichkeiten wie Elektrizität und Essen. Das ist kein Ashram, das ist ein Hotel. In den sechziger Jahren hatten wir eine einfache Einsiedelei. Wir holten Wasser aus dem Brunnen, überall waren Schlangen, die Moskitos bissen uns, und wir mussten weit laufen, um dem Ruf der Natur Folge zu leisten. Das war ein wirklicher Ashram. Es gab Kühe, Rehe und andere Tiere. Musik, Feuerzeremonien und das Rezitieren der Veden durchdrangen den Ashram. Was wir heute haben ist ein Hotel. Ich muss für euch sorgen, euch gutes Essen geben und einen guten Schlaf. Ich musste das tun.
Der Yogi lebte nahe einem Wald und lebte von Früchten und Wasser. Er hatte keine Wünsche und war in Meditation vertieft.
Der König sah ihn und erkannte seine Ausstrahlung. Er war überrascht. Er grüßte ihn: du bist ein großer Mann und lebst in dieser Wildnis. Warum dieses Schicksal ertragen? Es ist meine Pflicht, mich um dich zu kümmern, da du in meinem Königreich bist. Komm in meinen Palast, ich kümmere mich um dich und umgebe dich mit königlichen Annehmlichkeiten. Warum lebst du alleine hier? Ich verheirate dich. Der Yogi war ärgerlich und lehnte ab: Ich brauche nichts. Ich habe keine Probleme. Ich bin glücklich so.
Heute kam ein Devotee zu mir und ich sagte ihm, er solle heiraten. Er will nicht heiraten, er ist glücklich so. Ein anderer Devotee über 50 beklagte sich, daß er nicht verheiratet war. Warum wollt ihr mit 50 heiraten? Wenn ihr dieses Alter erreicht habt, vergeßt es. Die verheirateten Leute sind neidisch auf die Alleinstehenden und wollen sie unbedingt verheiratet sehen.
Der Yogi fuhr fort: “Es ist Gottes Befehl, daß ich hier bin. Es ist Gottes Befehl, daß Feuer brennt, daß die Sonne scheint, daß Wasser fließt. Ohne Seinen Befehl passiert gar nichts. Er beschützt mich. Wenn die wilden Tiere mich nicht verletzen, ist es nicht Gott, der mich beschützt? Wenn ich in den Palast komme, muß sich jemand um mich kümmern. Du hast Diener um dich herum. Aber Gott kümmert sich um mich. Er beschützt mich. Ich bin glücklich und zufrieden. Ich habe keine Wünsche. Ich mache mir keine Sorgen, ob jemand mein Bett, mein Essen oder Kleider nimmt, weil ich das alles nicht habe. Ich habe, was ich trage und ein Set zum wechseln. Ich esse die Früchte aus der Wildnis. Sie halten mich gesund und frei von Krankheit. Ich trinke frisches Quellwasser. Ich habe keine Sorgen wegen Elektrizität und einem Ventilator, ich habe keine Sorgen wegen Frau und Kindern. Ich bin glücklich, ich habe Vertrauen in Gott. Sag mir, bin ich glücklicher oder du.” Der König erkannte, daß der Yogi glücklicher war. Ihr müsst zufrieden sein mit dem, was Gott euch gegeben hat und lernen glücklich zu sein.
Ihr wollt ein großes Haus. Was macht ihr damit? Wenn ihr sterbt, wird der Körper zu Asche. Keine Adresse. Denkt stattdessen an Gott. Hört auf zu denken, daß ihr das Geld verdient, das die Familie ernährt. Gott tut alles. Ihr denkt, ihr habt große Häuser gebaut. Denkt nicht so. Seht die Wahrheit. Das Göttliche tut alles. Die Mutter tut alles. Fallt nicht der Verblendung anheim. Dann seid ihr frei von Sorgen und Schwierigkeiten. Möge die Verblendung verschwinden, mögt ihr Unterscheidungsvermögen erlangen, mögt ihr erkennen, daß ihr ein sterbliches Instrument seid.
Übersetzung ins Deutsche von Sridevi basierend auf der Übersetzung Archanas,die jeweils bei den Live-Übertragungen simultan im Kommentar ins Englische übersetzt.