Rede von seiner Heiligkeit Sri Datta Vijayananda Teertha Swamiji – Yoga Vasishta – 19. Januar, 2025 – Rajamundry
Sri Swamiji ist im Datta Mukti Kshetra und segnet uns dort auch mit einem Konzert. Wir sprechen am Ufer des Godavari Flusses über Yogavasishta. Dieser Platz hier wird gut sauber gehalten. Ihr müsst frische Luft atmen, sie ist kostenlos. Ihr müsst die Natur beschützen, ihr erkennt nicht ihre Bedeutung. Wenn ihr die Natur beschützt, beschützt sie euch. Das beobachten wir.
Godavari ist Mutter Annapurna, die soviele Menschen ernährt.
Wir sitzen wegen der schönen Natur hier. Der Platz ist sehr gut unterhalten. Plastik ist ein Dämon. Kein Gott wird sich inkarnieren, um ihn zu töten, ihr müsst selbst saubermachen.
In Manginapudi gibt es viele Gelegenheiten, am Strand zu essen . Die Leute essen, lassen den Abfall liegen und gehen weg. Als wir dort waren, haben wir das gesehen. Essen spenden und dann nicht den Platz reinigen ist nicht rechtens.
Dharma bedeutet Wahrheit und Sauberkeit. Gott kommt nicht an einen unreinen Ort. Swamiji will sofort wieder gehen, wenn ein Ort nicht sauber ist. Gott und Guru kommen dann nicht. Ihr müsst innen und außen rein sein. Sauberkeit ist auf zwei Arten, innen und aussen. Auch der Geist muss rein sein.
Macht den Ort hier sauber, hebt den Abfall auf und wascht euch gründlich die Hände. Unsere Freiwilligen fangen damit an, andere werden folgen. Wenn ihr nicht die Flüsse wie Godavari beschützen könnt, habt ihr in der Zukunft keine Überlebenschancen. Wenn das Wasser gut ist, ist die Nahrung gut, und dann ist eure Gesundheit gut. Deshalb ist Wasser wichtig. Betet zu Mutter Godavari, euch zu vergeben, weil ihr sie mit verseuchtem Wasser verschmutzt. Ihr wisst nicht, was richtig und falsch ist.
In Yoga Vasishta haben wir das Prinzip Jeevas diskutiert: Jeeva verlässt den Körper und geht in einen neuen Körper. Die Frage war, was der Jeevi mit sich nimmt. Davon hängt unser spirituelles Konzept ab. Existiert ihr immer? Gibt es einen Moment, in dem ihr euch nicht existent fühlt? Denkt darüber nach. Habt ihr nicht gelebt im Treta Zeitalter? Mit dieser Frage geht unser Geist ins Treta Zeitalter. Dasselbe gilt für die Zukunft. Niemand hat die Erfahrung: “Ich existiere nicht.” Ohne mich gibt es keine Welt.
Im Englischen sagt man, um Augenprobleme zu heilen soll man Augentropfen nehmen, und um alle Probleme zu lösen, lasst einfach das “ich” los (in Englisch: eye und I). So eine schöne Zeile! Alles hängt davon ab, das Ego zu zähmen.
Sogar in “Aham Brahmasmi” (Ich bin Brahma) ist “Ich”. Ist es schlecht? Nein. Aber Arjuna sagte: “Ich kämpfe nicht.” Das ist schlecht. Ihr müsst lernen, was “Aham = Ich” bedeutet. Ihr müsst alle das “Ich” ausdehnen.
In Bhagavd Gita 15.8 sagt Krishna: der Jeevi nimmt die Tendenzen und Veranlagungen (Vasanas) sowie die fünf Wahrnehmungsorgane mit sich. Wahrnehmungsorgane meint hier nicht die grobstofflichen Augen, Ohren usw , sondern die subtilen, also die Energie, die diese Organe funktionieren lässt. Der Jeevi nimmt diese Energie mit sich, die Energie des Sehens, des Riechens, des Hörens usw. So wie die Luft das Parfum mit sich trägt, so trägt der Jeevi diese Energien mit sich und hat eine Geburt nach der anderen. Wenn die Veranlagungen ausgelebt sind, vereint sich der Jeevi mit Gott – dafür ist unser Sadhana.
Der Jeevi nimmt entsprechend seinen Veranlagungen einen neuen Körper an. In diesem Sinn ist der physische Körper ein Ergebnis der Veranlagungen. Ihr könnt niemanden anklagen, denn ihr seid verantwortlich für euren Körper. Ihr könnt nicht eure Eltern oder andere anklagen. Wenn ihr darüber meditiert, versteht ihr es.
Wenn die Veranlagungen verantwortlich sind, warum haben sie keinen subtilen Körper angenommen? Wie kommt es, daß wir stattdessen den Körper sehen?
Geradeso wie ihr den Himmel mit seiner blauen Farbe seht, auf dieselbe Art seht ihr wegen tiefer Verblendung einen Körper.
Warum hat Gott nicht alle gleichermaßen erschaffen? Das ist eine Frage, um die Zeit verstreichen zu lassen. Ihr habt euren eigenen Körper erschaffen. Die angesammelten Veranlagungen sind dafür verantwortlich, daß ihr euren Körper so seht, wie er jetzt ist. Wie kann Gott dafür verantwortlich sein? Im Schmerz klagen alle Gott an, aber in Freude erinnert sich niemand an Gott. Ihr ändert eure Theorie gemäß euren Wünschen. Denkt darüber nach.
Eure Geburt ist das Ergebnis eurer Veranlagungen. Krishna sagt in der Bhagavad Gita, daß er niemandem Verdienst oder Sünde zuschreibt, sondern nur Zeuge ist.
Deshalb müsst ihr euch von euren Veranlagungen befreien. Hört Gurus Worte, die Veden usw und engagiert euch in Sadhana. Akzeptiert, was auf euch zukommt und passt euch dementsprechend an. Ihr werdet langsam Fortschritte machen.
Der Körper wächst nicht. Das Essen, das ihr verzehrt wächst. Die Veden sagen, daß das Essen euch verzehrt. Eure Veranlagungen sind euer Körper. Wenn ihr einen Körper annehmt, übernehmt ihr die Veranlagungen. Ihr seht den Körper nicht wie einen Tempel, mit dem ihr Gott erreichen könnt, sondern ihr missbraucht ihn. Wenn ihr ein Geschenk bekommt, müßt ihr es wertschätzen. Der Körper ist ein Geschenk Gottes, ohne von den Veranlagungen zu reden. Wenn ihr ihn nicht gut nutzt, habt ihr keine gute Wiedergeburt. Die menschliche Geburt ist höher, weil sie es euch ermöglicht, Hingabe, Wissen und Loslösung zu erlangen. Deshalb nennt Sri Swamiji die Bhagavad Gita Stiftung GIFT.
Gott und die Bhagavad Gita sagen, daß einen Körper annehmen dem Annehmen der Veranlagungen gleichkommt. Um sie loszuwerden, müsst ihr täglich Sadhana tun. Kein Weiser will immer wiedergeboren werden. Aber wie ist es möglich? Ihr müsst es vermeiden, einen Körper anzunehmen, d.h. ihr müsst euch von den Veranlagungen befreien – mit der Gegenwart des Gurus ist dies möglich.
Krishna sagt in der Bhagavad Gita: Wenn ihr Seine höchste Wohnstätte erreicht, müsst ihr nicht wiederkommen. In dem Körper sind wir auf Miete und müssen ihn eines Tages verlassen. Seine höchste Wohnstätte ist Parandham (Vishnu). Ihr könnt sie euch als Vaikuntha oder als ein strahlendes Licht vorstellen.
Anstatt Gott um Befreiung zu bitten, bittet um die Kraft, Sadhana zu tun. Das schließt mit ein, daß ihr um Gurus Gegenwart in eurem Leben bittet. So wie ihr euren Körper von Schmutz befreit, müsst ihr euch durch Sadhana von Veranlagungen befreien. Übt Yoga Sadhana und führt ein gutes Leben. Wenn ihr an andere denkt anstatt an euch selbst, reduzieren sich die Veranlagungen. Wie Swamiji sagt, ihr müsst auch an andere Wesen denken. Möge Gurus Gnade mit euch allen sein.
Schließt die Augen. Hört den Klang eures Atems, während ihr ein – und ausatmet. Beobachtet die Aktivitäten des Intellekts. Die Veranlagungen sind das Werk des Intellekts. Seid Zeuge des Intellekts.
Übersetzung ins Deutsche von Sridevi basierend auf der Übersetzung Sindhuris, die jeweils bei den Live-Übertragungen simultan im Kommentar ins Englische übersetzt. Kurze Erläuterungen sind in Klammern.