Dezember 21, 2024 Deutsch

Rede von seiner Heiligkeit Sri Datta Vijayananda Teertha Swamiji – Yoga Vasishta – 21. Dezember, 2024 – Mysore

In Yogavasishta erhalten wir die Lehre der Bhagavad Gita. Jetzt spricht Sri Krishna Paramatman über die Unterscheidung zwischen Atman und Nicht-Atman und deren jeweilige Natur. Atman ist ewig, Nicht-Atman ist nicht ewig – das wird Nitya – Anitya Vastu Vivekam genannt.

Was ist ewig in dieser Welt? Nichts!

Es gibt 6 Veränderungen: Geburt, Existenz, Wachstum, Zerfall, Krankheit und Tod. Zu wem gehören diese Veränderungen? Zu niemandem!

Wenn wir alles verneinen, bleibt nur Jeeva. Dann bleiben Atman und Nicht-Atman übrig? Aber wir haben gehört, daß nur Brahman existiert. In dem Fall kann Jeeva nur Paramatman sein.

Ihr geht mit Angst zum Guru. Der Guru zerstört diese Angst. Ihr geht mit einer anderen Angst zu Ihm, Er zerstört auch sie. Wenn das immer wieder passiert, erkennt ihr, daß der Guru Angst zerstört, und ihr überlegt, wie ihr immer bei dem Guru sein könnt, ohne Ihn jedesmal zu belästigen. Das ist Guru Tattva Vichara, (Nachdenken über das Prinzip des Gurus) das euch von Angst befreit. Der Guru lehrt euch das Prinzip von Paramatman, das euch von Angst befreit. Alles, was ihr bisher gelernt habt, befreit euch von Angst.

Gott sagt: Die Weisen, die all das wissen, was ich gelehrt habe, leben ohne Angst in dieser Welt, indem sie über das Höchste Bewußtsein in ihnen selbst reflektieren. Sie bewegen sich lebend befreit in diesem Leben, im Gleichgewicht ihrer Seelen ruhend.

Die Bhagavad Gita ist eine einzige Lehre. Am Ende sagt Gott: mit Hingabe – Atman Arpana – bekommt ihr Befreiung. Diese Hingabe ist auf allen Wegen möglich: Karma, Wissen, Hingabe etc. Die gesamte Lehre wird euch wegen dieser einen Lehre übermittelt, die euch die letztendliche Glückseligkeit gibt.

Paramatman Tattva (das Prinzip Paramatmans) ist gleichbedeutend mit dem Prinzip der Furchtlosigkeit. Es reicht nicht, mechanisch darüber zu hören. Ihr müsst darüber nachdenken und die Worte analysieren, dann erreicht ihr Furchtlosigkeit.

Wenn ihr glücklich sein wollt, müsst ihr Sadhana machen. Es geht nicht darum, für ein paar Tage darüber nachzudenken. Ihr müsst es solange tun, bis es ein Teil eurer Erfahrung geworden ist. Jetzt glaubt ihr, was ihr hört, aber ihr müsst es erfahren. Wenn jemand euren Namen ruft, reagiert ihr, selbst wenn ihr gerade am Einschlafen seid. Der Name ist Teil eurer Erfahrung. Dieses Prinzip muss auch Teil eurer Erfahrung und unumstößlich werden. Wer dazu in der Lage ist, lebt mit Gleichmut in der Welt. Sie sehen in allem Paramatman. Ihr müsst immer wieder über das Prinzip der Furchtlosigkeit, das ihr durch Gurus Worte erfahrt, nachdenken, um auf dem Weg zur Befreiung voranzuschreiten.

Wenn ein Lebendbefreiter den Körper hinter sich lässt, verschmilzt er mit Paramatman. Es macht keinen Unterschied mehr, ob sie/er wiedergeboren wird oder nicht.

Die erleuchteten Heiligen erreichen den unvergänglichen Zustand, sie sind unberührt von den Irrtümern der Fiktion und dem Übel der Anhaftung an die Welt. Sie sind frei von vorübergehenden Wünschen und Konflikten, ausgelöst durch erschütternde Leidenschaften, Zweifeln und Dualitäten und verweilen immer in ihrem spirituellen heiligen Zustand.
Das ist der 5. Vers im 15. Kapitel. Die Bhagavad Gita wird hier nicht in der ursprünglichen Reihenfolge gelehrt, aber ihr bekommt Schnipsel verschiedener Verse, um aufzuzeigen, daß das alles eine Lehre ist, die Lehre über Brahman.

Die gesamte Bhagavad Gita ist ein einziger Satz. Deshalb wird sie uns hier in Schnipseln von verschiedenen Kapiteln präsentiert, die nicht unbedingt in der Reihenfolge wie in der Bhagavad Gita sind. Nirmaanamohaa – Beurteilt nicht die Form einer Person, weil das ohne Ausnahme bedeutet, daß ihr den Körper als den Atman seht. Diese Anhaftung und Illusion müsst ihr aufgeben.

Jitasangadoshaa – Gebt die Sünden auf, die durch Anhaftung entstehen. Adhyaatmanityaa – jemand, der ohne Unterbrechung auf Atman meditiert. Findet heraus, wo ihr steht. Das geht Schritt für Schritt. Vinivrttakaamaah – Gebt alle Wünsche und Ziele (Sankalpas) auf. Das führt zu Meditation und Samadhi (tiefe Versenkung).

Dvandvairvimukthaaha sukhaduhkhasajnaih – Befreit euch von Dualitäten wie Freude und Kummer.

Als Krishna als Kind an einen großen Fels angebunden war, fällte Er zwei Bäume. Diese beiden Maddi Bäume repräsentieren Dualität. Gaccantyamudhaah – die Illusion oder Verrücktsein aufgegeben. Unsere Vergeßlichkeit ist Teil dieser Illusion. Ihr seid so sehr in weltliche Vergnügungen verstrickt, daß ihr vergeßt den Namen Gottes zu chanten. Padmamavyayam tat – Wenn das aktuelle Karma beendet ist, werden diese weisen Leute den unvergänglichen Zustand erreichen. Egal zu welcher Welt ihr geht, wenn euer Verdienst verbraucht ist, müsst ihr sie verlassen. Alle Welten sind vorübergehend. Aber der Weise geht zu dem Unvergänglichen. Sie verschmelzen mit Gott. Gott ist wie eine Welt und sie erreichen diese Welt. Sie treten ohne jede Anstrengung in diese Welt ein als würde es gerade jetzt passieren.

Ihr müsst auf die obengenannten fünf Schritte meditieren (Sünden der Anhaftung aufgeben, stetig auf Atman meditieren, Wünsche aufgeben, Dualität aufgeben, Illusion aufgeben) und sie dann praktizieren. Sie sind alle untereinander efreundet, und wenn ihr einen einladet kommen die anderen auch.

Am Ende des Kapitels gibt Gott uns einen Hinweis, was als nächstes kommt. Warum verhaftet der Jeevi sich mit Kummer und Freude? Was ihr mögt, mag ein anderer nicht. Was ist der Grund dafür? Wie befreien wir uns von der Ursache? Mit welchem Mittel kann die Ursache beseitigt werden? Das kommt im nächsten Kapitel, 54.

Die Tattva Jnanis (sie haben die absolute Wahrheit erkannt) erreichen die unvergängliche Videha- Befreiung, (Befreiung, wenn sie den Körper verlassen) haben wir in diesem Kapitel gelernt. Wenn jemand Fotos von seiner Reise in den Himalaya veröffentlicht, seid ihr beeindruckt und fragt euch, wie ihr selbst dorthin kommen könnt. Auf dieselbe Weise hat Gott uns die Schönheit der wunderbaren Reisen und Ziele dieser Weisen gezeigt.

Was ihr nicht hört, ist, daß der Herr sagt, daß nur wer sich von der Illusion befreit hat, zu diesen unvergänglichen Welten gelangen kann. Der Übende fragt sich, warum er die Freuden und den Kummer fühlt, den die Weisen nicht fühlen. Was ist das Mittel, die Anhaftung an diese Dualitäten aufzulösen? Die Weisen sitzen ohne Kleider im kalten Himalaya, wie ist das möglich? Am Anfang haben sie auch gezittert, aber durch ihren Sadhana haben sie diesen Zustand erreicht.

Die Gründe für die Gefühle von Kummer und Freude, von Glück und Leid in dieser Welt und die Mittel und Wege ihnen vorzubeugen und sie zu vermeiden: Das ist der erste Vers des zehnten Kapitels der Bhagavad Gita. Oh Arjuna, du bist sehr intelligent. Mit Freude hörst du meiner Einweihung zu. Diese Einweihung passierte auf dem Schlachtfeld, es ist sehr chaotisch da, viele Slogans wurden gerufen, viele Explosionen und Lärm sind zu hören. Aber Arjuna war total vertieft in die Einweihung Sri Krishnas. So müsst ihr zuhören. Wenn ihr mit diesem Interesse zuhört, wird der Guru mehr und mehr lehren. Arjuna hörte mit viel Hingabe, Vertrauen und Liebe. Wenn Arjuna selbst nicht dieses Vertrauen hätte, daß ihm die Einweihung gut tut, wie soll es ihm dann gut tun? Ich wünsche dein höchstes Wohlergehen, während ich dir dieses tiefe Prinzip erkläre. Höre aufmerksam zu.

Oh Nachkomme von Kunti, die Wahrnehmung der Sinnesorgane oder die Empfindungen, die unsere Sinne dem Geist übermitteln, so wie warm und kalt und ähnliches, sind der Grund für deine physischen Vergnügen und Leiden. Aber sie sind vorübergehend, sie kommen und gehen wieder, deshalb musst du sie ertragen.

Das ist Bhagavad Gita 2.14: Ihr seht die Verse nicht in der ursprünglichen Reihenfolge. Das heißt, daß ihr die Bhagavad Gita auch so verstehen könnt.

Arjuna, als erstes lerne, die Sinneseindrücke zu ertragen. Die Sinnesorgane werden auch Maatraa genannt. Wenn die Sinnesorgane und die Objekte nicht zusammentreffen, habt ihr keine Erfahrung. Nur wenn sie zusammentreffen habt ihr eine Erfahrung. Wenn das heiße Küchenutensil in der Küche ist, spürt ihr nichts. Wenn ihr es in der Hand haltet, spürt ihr die Hitze. Durch die Vereinigung des Sinnesorgans mit dem Objekt erfahrt ihr Dualität. Wenn jemand im Koma ist, hat er keine Empfindungen, selbst wenn heißes Öl auf ihn läuft. Die Wahrnehmung findet nur statt, wenn der Geist anwesend ist.

Wenn Sinn und Sinnesobjekt zusammen kommen, werden die Gefühle von Freude und Leiden in den Lebewesen ausgelöst. Es erscheint, daß Freude und Leiden durch Kälte und Hitze und andere Erfahrungen entstehen. In Wahrheit sollt ihr nicht denken, daß die Erfahrungen wie Hitze und Kälte mit Freude und Leiden zu vergleichen sind. Hitze und Kälte und ähnliches werden der Grund und die Ursache, aber sie sind nicht Freude und Leiden selbst. Wie lösen wir uns von den Dualitäten? Gott sagt uns hier, daß ihr geduldig sein und sie ertragen sollt. Ihr müsst dieselbe Ausdauer und Geduld wie Mutter Erde haben. Übt euch in Geduld. Damit lehrt Gott uns Loslassen, Loslösung. Wenn es gut geht, übt euch im Loslassen, und wenn es schlecht geht, übt euch in Geduld. Seid euch bewußt, daß Gott einen guten Plan für euch hat.

Wenn ihr Freude erlebt, teilt sie mit anderen. Wenn ihr in Schwierigkeiten seid, seid geduldig. Seid geduldig, um nicht überwältigt zu sein. Sinneswahrnehmungen sind nie konstant, sie sind auch nicht ewig, sie kommen und gehen.

Mahabharata lehrt uns, daß Freude in Leiden endet und Leiden in Freude. Sie kommen nacheinander. Gott versichert euch, daß Freuden und Leiden vorübergehend sind, also seid geduldig. In der Bhagavad Gita gibt uns der Herr viele Techniken dafür.

Übersetzung ins Deutsche von Sridevi basierend auf der Übersetzung Archanas, die jeweils bei den Live-Übertragungen simultan im Kommentar ins Englische übersetzt. Kurze Erläuterungen sind in Klammern.

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