Rede von seiner Heiligkeit Sri Ganapathy Sachchidananda Swamiji – Swagata Sabha – Guru Mahotsav Feierlichkeiten – 24. Dezember, 2024 – Kurukshetra
Krishnam Vande Jagadgurum
Wir haben uns hier versammelt, um Sri Krishna zu verehren. Wir sind alle sehr glücklich über dieses Bhagavad Gita Parayana (Rezitation). Wir haben ein dreitägiges Programm, heute, morgen und übermorgen an diesem sehr wichtigen Platz, Kurukshetra.
Ihr seid in der Illusion des Kali Zeitalters. Viele sind sehr unbeständig. Ihr lest die Bhagavad Gita, macht Puja, geht in Tempel und trotzdem seid ihr von der Illusion verblendet. Die Illusion in euch hat die Form von Pootana (eine Dämonin). Pootana ist wie eine Mutter. Die Illusion in euch ist auch wie eine Mutter, sehr sanft und liebevoll, aber Illusion. Diese Eigenschaften sind wie Pootanas Eigenschaften. Deshalb hat Krishna die Seele Pootanas ausgesogen. Wenn ihr zu Krishna betet, indem ihr die Bhagavad Gita chantet, nimmt Er die Illusion in euch weg. Ihr seid von Karma durchtränkt, das Karma verfolgt euch. Sanchita Karma (angesammelt in den vergangenen Leben) und Iccha Karma (durch eure Wünsche entstanden) sind zwei Arten des Karmas, die ihr euch selbst auferlegt habt. Eines kommt zu euch (von früheren Leben) und das andere “webt” ihr jetzt. Krishna hat den Govardhan Berg über euch gehalten, um zu verhindern, daß ihr vom Sanchita Karma durchnässt werdet. (In der Geschichte hat Krishna Seine Devotees vor einem Regensturm beschützt, indem Er einen Berg als Regenschirm benutzte.)
Viele von euch sind aus Amerika gekommen und leiden unter der Zeitverschiebung. Sie bekommen nicht mit, was hier passiert, nach zwei Tagen werden sie sich dessen bewusst werden. In diesem jet lag Zustand die Bhagavad Gita zu rezitieren ist so, als wäret ihr unter Beruhigungsmittel. Das fühlt sich gut an. Wenn ihr sehr wach seid, werdet ihr eher müde beim Rezitieren, und euer Geist ist leicht abgelenkt. Aber wenn ihr schläfrig seid, ist euer Geist nur bei der Rezitation, er wandert nicht woanders hin.
Früher rezitierten sie die Bhagavad Gita zwischen 3-6 Uhr morgens. Zu diesem Zeitpunkt ist der Geist auf den Guru, auf die Gita ausgerichtet. Der Geist ist noch nicht offen für Ablenkungen. Selbst ein kaltes Bad wird euch zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich aufwecken. Aber Koffein schafft es. Aber so früh morgens, während der Brahmamuhurta (dem heiligen Zeitpunkt Brahmas) wollt ihr noch nicht Kaffee trinken. Ihr müsst euch angewöhnen, die Bhagavad Gita um 3 oder 5 Uhr morgens zu chanten.
Arjuna verhält sich auch so, als wäre er unter Beruhigungsmittel. Er hatte Angst und hatte kein Vertrauen in Krishna. Obwohl er Krishna sehr nahe war. Wenn ihr vom Guru physisch entfernt seid, entwickelt ihr mehr Hingabe. Wenn ihr in Seiner Nähe seid, werdet ihr selbstgefällig. Liebe und Respekt sind da, aber Distanz verstärkt die Hingabe. Arjuna machte einen Fehler, er war Krishna sehr nahe.
Der Regen, der von der Illusion kommt, ist wie ein Sturm. Krishna beschützt euch vor diesem Sturm, wie Er es mit dem Govardhana Berg tat.
Das Ego in euch ist wie Kamsa (Devakis Bruder, der das Baby Krishna töten wollte): « Ich weiß, ich habe Autorität, ich habe Geld und zwei Häuser und drei Autos.» Dieses Ego ist Kamsa. Krishna zerstört das Ego. In euch habt ihr Feinde, sie führen euren Geist und die Sinnesorganen auf Abwege. Ihr habt 72.000 Feinde. Die Kauravas (die “Bösen”) sind wie die Bewegung in den 72.000 Nadis. Sie wollten die alleinige Autorität. Sie betrachten die Pandavas (die”Guten”) als ihre Feinde.
Krishna kam, um die Kauravas zu töten. Während des Parayanas beschützt Krishna die Nadis. Es gibt 14 Schlüssel-Nadis. Wenn ihr nicht den Vagusnerv beschützen könnt, könnt ihr nicht eure Alltagspflichten erledigen. Bhagavad Gita ist Wissenschaft. Wenn ihr diese Verse versteht, versteht ihr die gesamte Bhagavad Gita. Wenn Krishna die Kauravas in euren Nadis tötet, beschützt Er den Vagus Nerv in der Form des Atems. Atmen ist Krishna. Er zerstört die Kauravas in den 72.000 Nadis. Der gesamte Körper ist wie das Bhagavatam. Dieser Körper wird immer wiedergeboren, das ist wie Bhagavata Purana. Das ist das Spiel. Das transzendentale Spiel Sri Krishnas in euren Leben. Ihr müsst es bemerken, erkennen.
Ihr habt die Bhagavad Gita auswendig gelernt. Aber was ist der Nutzen davon in eurem Leben? Studiert. Ihr habt eine Goldmedaille, warum lernt ihr die Bhagavad Gita mit Datta Prabhu? Warum lernt ihr mit Swamiji? Klärt das Geheimnis.
Warum rennt ihr mit Swamiji, mit Tataji? Seid ihr verrückt? Nein, unwissentlich übt ihr euch darin, die Wahrheit zu erfahren. Swamiji erteilt euch diese Gnade. Eines Tages werdet ihr die Wahrheit kennen. Das Lernen der Bhagavad Gita und das Parayana erscheinen jetzt wie ein Sport, eine Leistung, wie ein Projekt, wie eine Lehre im Leben, eine Erfahrung. Das ist alles gut. Ihr seid zu Swamiji gegangen, habt mit Ihm gesprochen, habt die Bhagavad Gita in Seiner Gegenwart rezitiert. Das ist alles gut. Was ist das Endergebnis? Das werdet ihr später verstehen, nicht jetzt. Das braucht Zeit. Aber ihr müsst folgen, ihr dürft nicht aufgeben oder selbstgefällig werden. Eine Gold-Medaille, ein Parayana
in Kurukshetra sind nicht Erfüllung im Leben. Das Leben ist erfüllt, wenn ihr euch selbst kennt. Das passiert durch die Bhagavad Gita und Swamijis Gnade.
Dieser Körper ist wie Kurukshetra, Krishna spielt darin. Wir sprachen über den Vagusnerv und die 72.000 Nadis, die wie die Kauravas sind und Pootana, die wie die Illusion ist und den Regen, der die sechs Untugenden (Wünsche, Ärger, Verblendung, Stolz, Eifersucht, Gier) repräsentiert – Krishna beschützt euch vor all dem.
Krishna hat Pootana getötet. Für wessen Wohlergehen? Er wurde von Devakis Mutterleib geboren, aber das Töten passierte in Gokulam, wo Er mit den Kuhhirten aufwuchs. Diese Geschichte ist so spannend! Das Baby wurde im Gefängnis geboren und gegen ein anderes Baby ausgetauscht, Maya Devi kam an Seiner Stelle ins Gefängnis und Krishna ging nach Gokulam. Maya Devi ist Krishnas Schwester und erschien in 52 Formen überall in der Welt. Während Krishna sich selbst manifestierte, ließ Er auch Maya Devi sich manifestieren. Das ist nicht eine Geschichte. Das ist komplettes Vedanta wissenschaftlich begründet. Er ließ sich heimlich taufen. Warum tat Er all das? Um euch davor zu schützen, euch in dem Netz Mayas zu verlieren. Der Herr arbeitete hart dafür.
Rama hat auch so sehr gekämpft. Er konnte nicht die Todesrituale für seinen Vater durchführen, noch konnte er ihn ein letztes Mal sehen – wie ihr es während dem COVID erlebt habt. Er hat soviel gelitten und blieb für euer Wohl 14 Jahre im Wald.
Bleibt in den Räumen, die euch zugeteilt wurden, schlaft gut, der Körper und Geist sind müde.
Drei Tage lang habe ich ohne Pause die Bhagavad Gita in Hindi aufgenommen. Mani Shankar blieb eine Woche bei mir und erledigte die Aufnahme in Englisch. Wenn ich zurück gehe, mache ich die Aufnahmen in Tamil.
Viele kennen die Bhagavad Gita, aber wer Datta folgt, will nur mein Wort und meine Einweihung. Deshalb habe ich trotz der großen Anstrengung die Aufnahmen gemacht. Selbst wenn ich falsch chante, dann folgt die Grammatik Appaji. Die Bedeutung entwickelt sich, wenn sie Appaji folgt. Während einer Aufnahme in Deutschland hat Appaji “tana tere” anstatt “tava tere” gesungen. Die Aufnahme war gemacht, es konnte nicht mehr korrigiert werden. Die Gelehrten fragten sich, was “tana tere” wohl bedeutet. So entwickeln sich neue Bedeutungen.
Übersetzung ins Deutsche von Sridevi basierend auf der Übersetzung Archanas, die jeweils bei den Live-Übertragungen simultan im Kommentar ins Englische übersetzt. Kurze Erläuterungen sind in Klammern.