Februar 16, 2025 Deutsch

Rede von seiner Heiligkeit Sri Datta Vijayananda Teertha Swamiji – Yoga Vasishta – 16. Februar, 2025 – Mysore

Diese Maya bzw Welt der Illusion ist so merkwürdig wie ein Bild auf einer Wand, das jedoch ohne jegliche Grundlage (ohne Wand) geschaffen wurde bzw wie eine Statue, die ohne Stein gemeißelt wurde. Das Gefühl von «ich» und «mein» in dieser Welt ist noch merkwürdiger. Die unwahre Welt erscheint euch als wahr, diese Verblendung ist so merkwürdig! Das Gefühl von «ich» und «mein» ist nicht richtig, weil ihr Brahman seid.

Das Bild des gesamten Universums wurde in der Unwahrheit gemalt, die wir Maya nennen. Es ist so merkwürdig, daß ihr dieser Illusion verfallt, da ihr doch Brahman seid.

Das größte aller Wunder ist, daß ihr Unwahrheit als Wahrheit anseht. Selbst die dümmste Person wird nicht ein Gefühl von «ich» und «mein» haben, wenn es sich um etwas handelt, das nicht existiert. Ihr müsst euch daran erinnern, daß diese Welt nicht existiert. Das wird Wissen in euch entfachen und euch zur Befreiung führen. Wenn Arjuna das nicht als Welt sieht, sondern als Chit Akasha, dann ist sogar das merkwürdig. Was für ein Wunder!

Raum verschmilzt mit Raum. Die gesamte Welt ist von Chit Akasha geschaffen. Der Samen von dem Neem Baum ist ein Neem Samen und nicht irgendein anderer Samen. Da diese Welt von Chit Akasha geboren ist, ist sie auch Chit Akasha, weil nichts anderes existiert. Chit Akasha ist Paramatman. Dank dem Chit Akasha verschmilzt er in sich selbst. Das bedeutet, eurer Sadhana ist auch Chit Akasha. Der Sadhana und das Ziel davon sind Eins. Wenn das Ziel Eins geworden ist mit dem Suchenden, dann gibt es keinen Sadhana mehr.

Es ist ein weiteres Wunder, daß Chit Akasha den Chit Akasha erfährt, indem er in ihm ist.

Lernt es, alles als Brahman zu sehen. Wenn ihr verheiratet seid, seht euren Ehepartner, eure Kinder und Eltern als göttlich. Wenn das in der ganzen Gesellschaft passiert, stellt euch die Veränderung der Gesellschaft vor!
Paramatman sieht jeden und alles als sich selbst. Wegen eurer Veranlagungen seid ihr nicht dazu in der Lage. Befreit euch von den Veranlagungen und erlangt Wissen, dann gibt es keinen Kummer und keine Angst mehr.

Oh Arjuna, in diesem dynamischen Bild der Welt geht der Kreislauf von Geburt und Tod immer weiter.

Wegen eurer Veranlagungen ist er so außerordentlich stabil. Das ist kein bequemer Zustand, er zieht euch immer weiter weg von Paramatman.

Die Versklavung des Jeevis kann nur mit Wissen aufgelöst werden. Das Lesen guter Texte wie die Bhagavad Gita mit den ausführlichen Erläuterungen, die Worte des Gurus und das Befolgen derselben kann euch aus der Versklavung befreien.
Das Seil genannt Veranlagungen ist stark, aber es ist möglich, es zu zerreißen. Chaitanya, dank dem die Welt existiert, ist so stark, daß nur dank ihm die Welt bestehen bleibt. Die Veranlagungen scheinen stark zu sein, aber sie sind nicht so stark wie Chaitanya. Kümmert euch nicht darum, ob die Veranlagungen stark sind, seid euch sicher, daß Chaitanya stark ist.

Genauso wie das Gesicht eine Spiegelung im Spiegel ist, ist die Welt eine Spiegelung in Paramatman. Bis ihr das Wissen des Höchsten Bewußtseins erreicht, scheint die Welt sehr stark und unzerstörbar. Die Welt wurde dank Chaitanya geschaffen, das die Basis für die Welt ist, und sie erscheint als Chaitanya selbst und verdunkelt die Sicht auf Chaitanya. Deshalb steht die Welt. Wenn der Guru es will, ist alles möglich. Euer Sadhana muss intensiv sein.

Alles ist in Brahman vorgestellt. Die vorgestellte Welt und die daraus resultierende Illusion werden vernichtet, wenn ihr erkennt, daß sie alle in Brahman existieren. Das müsst ihr wissen, daran glauben und darauf meditieren. Nichts ist unterschiedlich von Brahman.

Die gesamte Welt ist Chit Akasha und sonst nichts.

Wenn du dieses Gefühl hast, oh Arjuna, hast du nicht das Gefühl, daß du tötest, daß du Pfeile abschießt, daß du die Verwandten tötest.

Arjuna hatte es abgelehnt zu kämpfen, deshalb sagt Gott ihm, diese Illusion fallenzulassen und stattdessen den Geist nur auf Brahman auszurichten. Dann gibt es weder Sünde noch Verdienst.

In dem unveränderlichen Brahman sind töten oder verletzen nicht möglich. Nur Brahman ist, da ist kein Raum für irgendetwas anderes. Das bedeutet, auch die Veranlagungen sind Brahman. Ihr müsst sie in Brahman auflösen, geradeso wie das Wasser in einem Eimer sich im Ozean auflöst und zum Ozean wird, wenn ihr es in den Ozean schüttet. Aber ohne dieses Wissen stehen die Veranlagungen für sich und quälen das Wesen. Dann ist es schwierig, sie aufzubrechen. Ohne Hingabe, Wissen und Leidenschaftslosigkeit können die Veranlagungen nicht aufgelöst werden. Wenn ihr alles als Atman seht, sind die Veranlagungen erschöpft. Ihr braucht einen Guru, um euch von den Veranlagungen zu befreien. Wer sich nicht um die Veranlagungen kümmert, mag viel wissen und rechtschaffen sein, bleibt jedoch immer wie ein Papagei oder ein Löwe im Käfig. Wer gutes Karma ausführt, ohne an den Veranlagungen zu arbeiten, kann nicht befreit werden. Ihr müsst dafür beten, die Sattva Eigenschaft in euch zu verstärken. Ihr alle wißt, welche Eigenschaft in euch dominiert.

Manche mögen sich fragen, warum sie kein Wissen erlangt haben trotz der vielen guten Handlungen. Weil ihr euch nicht um die Veranlagungen kümmert, ihr müsst sie mit der Wurzel ausreißen. Wenn auch nur ein kleines bißchen zurückbleibt, kann es wieder unzählige Samen für neue Veranlagungen erschaffen. Sie sind wie das Unkraut im Garten. Der kleinste Rest der Veranlagungen zieht euch zurück in den Kreislauf von Geburt und Tod, in kürzester Zeit werden die Keimlinge ein großer Wald.

Habt keine Zweifel, was Paramatman oder das Wissen betrifft. Folgt den Worten des Gurus und kennt Paramatman mit seiner Gnade und befreit euch von allen Veranlagungen, das lehrt euch Gott.

Röstet die Samen, so daß sie nicht mehr sprießen können. Verspürt keinen Hass für die Veranlagungen, röstet sie einfach, so daß sie wirkungslos werden. Der Geist, in dem die Samen der Veranlagungen geröstet sind, zieht nicht mehr das Bild der Welt in sich hinein. Deshalb röstet sie in der Pfanne, die wir das “Gefühl,alles ist Brahman” nennen. Der Geist, in dem die Veranlagungen geröstet sind, kennt weder Freude noch Leid, sondern bleibt rein wie eine Lotusblüte im Wasser. Das Wasser nässt die Lotusblüte nicht, und die Welt kann einen solchen Geist nicht beeinflussen. Und so kann der Geist nicht der Grund für zukünftige Geburten werden.

Warum macht ihr euch übertriebene Sorgen über die Veranlagungen und gebt ihnen soviel Bedeutung? Röstet sie wie Samen mit eurem Sadhana!

Oh Arjuna, gib allmählich alle Wünsche auf und befreie dich von der Angst. Schüttle die Wünsche ab und erfahre die Essenz der heiligen Bhagavad Gita, die ich dich gelehrt habe. Verschlucke die Mega Illusion genannt Geist. Lass ihn verschwinden. Lass all die Qual los, die von dem Gedanken kommt, daß du deine Verwandten tötest. Werde still und verankere dich ohne Veranlagungen in Atman. Wenn du übst wie beschrieben, erreichst du einen Zustand ohne Veranlagungen.

Wir kommen in das 58. Kapitel, welches die Lehre über die Bhagavad Gita abschließt.

Übersetzung ins Deutsche von Sridevi basierend auf der Übersetzung Archanas, die jeweils bei den Live-Übertragungen simultan im Kommentar ins Englische übersetzt. Kurze Erläuterungen sind in Klammern.

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