Februar 8, 2025 Deutsch

Rede von seiner Heiligkeit Sri Datta Vijayananda Teertha Swamiji – Yoga Vasishta – 8. Februar, 2025 – Pamidi

Wir sprechen über die Bhagavad Gita in Yogavasishta, es geht darum, wie der Geist geformt wird.

Wenn ihr Atma Jnana, das Wissen um das Höchste Bewusstsein erreicht habt, seht ihr die Welt nicht als Wahrheit, aber bis ihr das erreicht, seht ihr sie als Wahrheit – geradeso, wie ihr ein Seil als eine Schlange seht.

Bis ihr wisst, daß es sich um eine Fata Morgana, eine Luftspiegelung handelt, wie könnt ihr wissen, daß es keine Oase ist, die ihr seht und deshalb kein Wasser dort ist? Ob ihr es wißt oder nicht, die Luftspiegelung zeigt eine Illusion von Wasser. Auch wenn ihr es nicht wißt, es kann in dieser Welt keine Wahrheit geben.

Geradeso, wie ihr verschiedene Dinge im Traum seht, ist die Schöpfung durch Illusion verursacht. Wenn ihr aufwacht, wisst ihr, daß es nicht wahr ist. Es gibt keinen Unterschied zwischen dem Wachzustand und dem Traumzustand. Mit dem Wissen um das Höchste Bewußtsein seht ihr den Wachzustand auch als Traum. Ihr träumt im Wachzustand, während ihr in der Welt seid und ihr träumt im Schlafzustand, während ihr schlaft. Ihr seid Zeuge davon und seht die weltliche Wahrheit.

Aber es ist nicht die absolute Wahrheit. Der Guru zeigt uns verschiedene Wege, um die absolute Wahrheit zu erkennen. Erinnert euch immer daran, daß diese Welt nur die weltliche Wahrheit ist, es ist nicht die absolute Wahrheit. Es ist eine Wahrheit, die erscheint, aber nicht existiert. Wie eine Fata Morgana in der Wüste, Wasser scheint da zu sein, existiert aber nicht. Es gibt keinen großen Unterschied zwischen der weltlichen und der erscheinenden Wahrheit.

Ihr seht die Wolken nur dank der Sonne, und ihr seht auch das Verschwinden der Wolken nur dank der Sonne. Ihr erlebt den Wechsel der Jahreszeiten, aber ihr könnt nicht das Horn eines Kaninchens finden, das überhaupt nicht existiert. Diese Welt ist für einen bestimmten Zweck geschaffen – das ist die Bedeutung von «Artha Kriya». Deshalb gibt es keinen Unterschied zwischen den beiden Analogien.

Die folgende Diskussion wird eure Zweifel beseitigen: In dieser Geburt erlebt ihr Veränderungen wie Geburt, Wachstum, Zerfall, Tod usw. Das gilt nicht für das Horn eines Kaninchens, weil es gar nicht existiert. Die Wahrheit, die mit der Welt verbunden ist, ist nicht die wirkliche Wahrheit. Sie wird Vyavahara Satyam genannt – die Wahrheit, die nur für weltliche Unternehmungen gültig ist. Diese Welt aber kann nicht Paaramarthika Satyam genannt werden – die absolute Wahrheit, durch die ihr Gott erreicht. Anstatt euch auf die weltlichen Angelegenheiten zu konzentrieren, seht immer Gott in der Essenz.

Im Traum wechseln die Jahreszeiten in Sekundenschnelle. Im Traum könnt ihr Hunderte von Frühlingen sehen, die Sommer werden. Ihr könnt auch zu vielen vergangenen Geburten zurückgehen. Ihr seht dann auch die Veränderungen – Bhava Vikaras – wie Geburt, Wachstum, Zerfall usw. im Traum.

Ihr mögt jetzt sagen: im Traum geschehen dieselben Veränderungen wie in der Welt. Jedoch heißt das nicht, daß die Traumwelt wirklich ist. Wenn ihr erkennt, daß die Wahrheit dieser Welt nur für weltliche Unternehmungen gültig ist, entwickelt ihr Hingabe. Wenn sich das Wissen um das Höchste Bewusstsein in euch verstärkt, berührt euch die weltliche Wahrheit nicht so sehr. Wenn ihr diese Ebene erreicht, erledigt ihr alles mit Leichtigkeit und ohne Stress.

Dank dem Sonnengott könnt ihr die Wolken sehen. Wenn kein Wasser in den Wolken ist, lösen sich diese in Atome auf. Auch dieses Wissen habt ihr der Sonne zu verdanken.

Dank dem Höchsten Bewusstsein seht ihr die Welt als Wahrheit für weltliche Angelegenheiten, und mit demselben Höchsten Bewusstsein seht ihr Paramatman in euch selbst. Gemäß den Weisen gibt es in dieser Welt keine Wahrheit, ob ihr es wißt oder nicht. Das ist Weisheit. Aus Unwissenheit seht ihr das Seil als Schlange. Dasselbe gilt für die Welt- aus Unwissenheit seht ihr die Welt als Wahrheit.

Deshalb, oh Arjuna, sei nicht beeinflusst von der Welt. Sie ist ein Bild, das der Geist erschaffen hat. Der Geist erschafft 14 verschiedene Welten. Je tiefer ihr in die Schöpfung eintaucht, desto mehr findet ihr heraus. Es gibt unzählige Galaxien in der Schöpfung.

Der Geist kreiert alles aus sich selbst heraus. Das ist die Kraft des Geistes. Er braucht keine Assistenz für seine Schöpfung. Ohne irgendeine Hilfe kreiert er das Bild dieser Welt. Was ihr in dieser Welt seht, ist nur die Schöpfung des Geistes. Das ist das Königreich des Geistes, und der Geist ist der Schöpfer. Was tun? Arjuna, unterhalte nicht solche Gedanken wie «ich töte sie» oder «sie werden getötet».

Ein Sadhu beobachtete einen Mann und lachte ihn aus, da er den Fluss mit Sand füllte. Er schlug ihm vor, den Strom des Flusses durch einen großen Sack voll Sand zu stoppen, anstatt den Fluss mit losem Sand zu füllen. Ihr müsst alles auf intelligente Weise ausführen.

Ihr müsst alles als die höchste Wirklichkeit sehen. “Ich, mein, er” existiert nicht, alles ist nur Paramatman. Wenn es keine zweite Person gibt, wer tötet wen? Das ist die Essenz der Bhagavad Gita. Durch das Chanten vollführt ihr Karma Yoga und Jnana Yoga und erlangt Weisheit.

Arjuna, jetzt verstehst du, daß niemand tötet und niemand getötet wird. Deine Pflicht ist es nur, deine Pflicht zu erfüllen. Lass die Unreinheit des Kummers los. Schwelge in Chit Akasha (Raum (Akasha) des Bewusstseins (Chit)) in seiner reinsten Form. Gib die Unwissenheit auf und bleibe rein. Wenn keine Unreinheit da ist, bist du rein.

Jetzt beschreibt Gott Akasha (Raum). Niemand kann sagen, daß Akasha etwas tut. Deshalb wird Akasha mit Vishnu verglichen. Wir können Gott mit Akasha vergleichen. Niemand sagt, daß Akasha jemanden tötet oder der Grund für seinen Tod ist. Akasha ist frei von den Eigenschaften zu töten oder getötet zu werden.

Aber die Frage ist: wir sind Zeuge von der Welt. Ja, seht sie als die Form von Brahman. Devotees sehen Gottes Energie in einer Statue, andere nicht. Devotees erleben die Wunder Gottes, das ist nur mit Hingabe möglich. Ein Tempel ist voll und ganz Gott, jedes Atom davon ist Gott. Es ist ein wissenschaftlicher Prozess, der beweisen kann, daß jeder Zentimeter des Tempels Gott ist. Ihr müsst das auch in der Welt draußen sehen. Der gesamte Hügel von Tirumala besteht aus Saligramas (heilige Steine, die Vishnu repräsentieren). Früher wollten die Leute dort nicht wohnen, weil sie dort nicht auf die Toilette gehen wollten. Genauso in Kashi. Da das praktisch gesehen nicht möglich ist, solltet ihr den Herrn um Verzeihung bitten, wenn ihr den Ort verlasst.

Die Traumwelt existiert nicht, sie ist das Königreich des Geistes. Ihr träumt nur zwischen der Kehle und dem Herzen, das sind 10cm. Das alles ist nur die Form von Chit Akasha. Da es das Königreich des Geistes ist, ist es nicht die absolute Wahrheit.

Im Traum kreiert ihr alles, was ihr seht. Alles im Traum seid ihr selbst. Wenn ihr einen Tiger seht, seid ihr selbst der Tiger. Er ist durch euren Geist erschaffen. Der Geist braucht kein Substratum, denn nur der Geist existiert. So wie es im Traum nur den Geist gibt, ist es auch in der Welt. Ihr könnt euren Geist beeinflussen, aber nicht eure Träume.

Versucht eure Sichtweisen zu verändern und nicht die Welt um euch herum. Macht euch keine Gedanken darum, was anderen passiert, ws in der Welt geschieht, sondern kümmert euch um eure Fortschritte, das ist eure Verantwortung.

Die Welt ist ein geformtes Bild ohne jegliche Grundlage. Da sie keine Grundlage hat, ist sie nicht wahr. Wenn sie keine Grundlage hat, wie kann sie existieren?

Wenn wir sagen, daß das Bild der Welt auf der Grundlage genannt Chaitanya geschaffen ist, dann könnte diese Welt wahr sein. Aber tatsächlich bleiben wir am Ende nur mit Chaitanya zurück, deshalb hat diese Frage keinen Sinn.

Die Medizin, die Gott euch für jeglichen Kummer gegeben hat, ist Brahma Bhavana (feste Überzeugung, daß alles Brahman ist) und die Meditation auf Gott. Die Grundlage dafür ist die Einweihung des Gurus. Das ist die Medizin, die Arjuna benutzte, um die Schlacht zu kämpfen.

Übersetzung ins Deutsche von Sridevi basierend auf der Übersetzung Sindhuris und Archanas,, die jeweils bei den Live-Übertragungen simultan im Kommentar ins Englische übersetzen. Kurze Erläuterungen sind in Klammern.

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